Betonwüste am Penken
Nina und Ava sind in Amerika. Rami und ich haben uns für mehrere Tage im Posthotel in Mayrhofen einquartiert. Am Vortag haben wir einen nicht ausreichend glatt ablaufenden Versuch an der Grundschartner-Nordkante abgebrochen. Heute verspricht die Wettervorhersage noch einen sonnigen Vormittag, bevor Regen eintrifft. Wir brechen daher schon einigermaßen zeitig zu den Ewigen Jagdgründen auf. Doch noch während der Anfahrt setzt ein Starkregen ein, der jegliche Hoffnung auf Kletterei erstickt. Wir kehren daher ins Hotel zurück und wechseln ins Laufkostüm. Unsere Wahl fällt auf den nahegelegenen Penken.
Vom Parkplatz in Finkenberg starten wir irrtümlich nicht auf dem geplanten Weg, sondern folgen sehr weit einer recht flach verlaufenden Teerstraße nach Astegg. Als wir diesen Fehler bemerken, ist es bereits zu spät und wir behalten die Richtung bei. Oberhalb von Astegg laufen wir über einen schönen Steig in gleichmäßiger Idealsteigung, bis wir die Grausamkeiten der Gipfelregion erreichen. Die touristische Nutzbarmachung der Bergwelt ist hier sehr weit fortgeschritten. Unzählige Liftanlagen, Gaudi-Almen und Speicherteiche säumen unseren auf breiten Straßen verlaufenden Weg bis zum Penken.
Bis auf kurze Anzieh- und Orientierungspausen sind wir durchgehend gelaufen und daher zufrieden mit uns. Der Regen hat sich weitgehend zurückgehalten, aber im Wind ist es mit der nassen Kleidung nun doch kalt. Unsere Pausenbrote verschlingen wir daher im Eingangsbereich eines Bergrestaurants mit Las-Vegas-Dimensionen.
Der Abstieg folgt einem wiederum unerwartet schönen Steig, an dessen Ende wir direkt am Auto herauskommen.
Am nächsten Tag wiederholt sich die Prozedur an den Jagdgründen. Diesmal ringe ich der El Schuppo trotzdem noch eine sehr nasse Regen-Wiederholung ab, bevor wir ins Hotel zurückfahren, abreisen und in München in die Kletterhalle gehen.
Etwa 1200 Höhenmeter und 20 Kilometer.