Im Park der sieben Brüder
Berglauf im südlichen Teil des weiten Parco dei Sette Fratelli.
Die frühere Idee, direkt ab der SS125var zu starten, habe ich wegen der dann sehr weiten Strecke mit nur wenigen zusätzlichen Höhenmetern verworfen. So fahre ich mit dem Mietwagen die stellenweise recht schlechte Straße hinauf, bis mir das Unterfangen kurz hinter den letzten Häusern an einem allzu groben Pistenabschnitt zu heikel wird. Rückwärts kehre ich zur letzten Wendemöglichkeit zurück und stelle das Auto dort ab.
Als ich loslaufe, ist es bereits 09:22 Uhr. Ich bin zu spät dran. Der Himmel ist heute zwar weitgehend bedeckt, doch leider ist es trotzdem deutlich heißer als an den Tagen zuvor. Bereits bei der Abfahrt zuhause hat das Thermometer über 30°C gezeigt. Zwischen den Büschen und Bäumen der Macchia staut sich die Hitze. Obendrein brennt die Sonne während der meisten Zeit durch das einzige kleine Wolkenloch.
Das Laufen geht trotzdem mit einigen Trink- und Orientierungspausen gar nicht so schlecht. Die Landschaft ist im Großen zwar nicht sonderlich abwechslungsreich, im Kleinen aber sehr schön. Bis zum Sattel unterhalb des Gipfelaufbaus begegne ich keinem Menschen. Dort steht ein Geländewagen der Corpo Forestale, die Forstpolizisten sitzen im Schatten und unterhalten sich. Vielleicht halten sie Ausschau nach Wilderern.
Nach einer guten Stunde erreiche ich den Gipfel. Der Ausblick ist durch die geringe Höhe und das trübe Wetter eher bescheiden. Obendrein tröpfelt es während meines Gipfelaufenthalts sogar leicht.
Die Idee, noch bis zum höheren Mont'Arbu weiterzulaufen, verwerfe ich, um nicht allzu lange auf Nina und Ava verzichten zu müssen.
Auf dem Rückweg begegne ich zwei Striezis im breitreifigen und chromverzierten Jeep. Sie grüßen mich enthusiastisch. Eine Weile schmunzele ich darüber, dass ich im Berglaufmodus manchmal für einen echten Extremsportler gehalten werde. Dann stolpert der Extremsportler und schürft sich Knie und Hände auf.
Etwa 14,5 Kilometer und 570 Höhenmeter.