Von Partenkirchen auf die Partenkirchener Dreitorspitze

Langer Marsch vor imposanter Kulisse bei schönem Wetter. Vor zwei Jahren habe ich schon einmal einen Besteigungsversuch von Elmau unternommen, damals aber wegen Schnees den Weg zur Dreitorspitze nicht gefunden und mich mit der Törlspitze begnügt. Diesmal verlängere ich die Tour durch einen Anstieg von Partenkirchen.

Ich stehe um sechs Uhr auf, fahre mit dem Rad zum Bahnhof und nehme den Zug um 07:32 Uhr. Mit mir reisen in neonfarbene Wurstpelle gekleidete Rentner und ihre Mountainbikes. Mit leichter Verspätung erreichen wir kurz nach neun Uhr Garmisch-Partenkirchen.

Nach Trödelei und einem kleinen Umweg über das Skistadion erreiche ich erst kurz vor zehn den Einstieg zur Partnachklamm. Dort gibt ein Schild eine Gehzeit von 3,5 Stunden bis zum Schachen an. Ich habe eher zwei Stunden einkalkuliert und auch den Weg vom Bahnhof bis hierher nicht bedacht und stelle mich nun auf einen langen Tag ein.

Die Klamm ist mindestens ebenso spektakulär wie jene im Höllental. Die Stollen sind unbeleuchtet und stockfinster.

Anschließend folge ich dem Kälbersteig in Richtung Schachen. Der schöne Steig mit vielen Treppenstufen lässt mich schnell Höhe gewinnen. Nach eineinhalb Stunden erreiche ich den langweiligen Königsweg, der von Elmau kommend zum Schachen führt. Nach weiteren zwanzig Minuten ist das Königshaus erreicht.

Ich habe geplant, dort wie beim letzten Besuch meine Wasserflaschen nachzufüllen, und daher bisher nicht gegeizt. Nun erfahre ich aber, dass der Hochbehälter renoviert wird und sie daher nur Tafelwasser haben. Dafür bin ich zu geizig, und so bleiben mir nur noch eineinhalb Liter. Ich esse ein paar Happen.

Der Weg zur Meilerhütte geht sich leicht ohne Schnee und so erreiche ich die nächste Station bereits nach einer weiteren guten Stunde.

Der Weiterweg ist diesmal deutlich zu erkennen. Gleich zu Beginn kommt eine steiler schrofiger Abschnitt. Ich kann nachvollziehen, dass ich den beim letzten Mal mit rutschiger Schneeauflage als äußerst heikel empfunden habe. Über ein anstrengendes Schotterfeld, bei dem ich auch noch den üblichen Fehler begehe, den direkten Abstiegspuren anstatt den flacher verlaufenden Spitzkehren zu folgen, erreiche ich den Einstieg zum Hermann-von-Barth-Weg. Ich habe das Klettersteigset dabei und ziehe es daher auch an. Den Helm trage ich auch. Das Klettersteigset ist wirklich nicht notwendig und so benutze ich es auch kaum. Der Helm schadet wie immer nicht.

Der Gipfel besitzt kein Kreuz, bietet dafür aber eine fantastische Aussicht. Es ist noch ein Paar da, von dem ich die Anregung bekomme, über das Reintal abzusteigen.

Ich kehre also über die Meilerhütte zum Schachen zurück, trinke dort ein Sportgetränk und wende mich dann Richtung Reintal. Der Blick in das Reintal und auf die Kletterberge ist fantastisch. Über zahlreiche Stufen führt der Steig durch üppiges Grün steil bergab. An einem Wasserfall fülle ich meine Flasche.

An der Abzweigung zur Bockhütte empfangen mich die Forststraße und ein Schild, das drei Stunden Marsch bis Partenkirchen verheißt. Ganz so schlimm ist es dann aber doch nicht. Bereits nach einer Stunde erreiche ich die Klamm. Dann kommen mir Bedenken, ob ich den Zug um 20:04 Uhr so locker erreiche, wie ich dachte und ich lege einen Endspurt ein. Rechtzeitig erreiche ich den Bahnhof.

Bahnhof Garmisch-Partenkirchen - 710 m - 09:09 Uhr
Unteres Ende der Partnachklamm - 09:50 Uhr
Oberes Ende der Klamm - 10:09 Uhr
Königshaus am Schachen - 1866 m - 12:12 Uhr
Abmarsch - 12:22 Uhr
Meilerhütte - 2375 m - 13:28 Uhr
Abmarsch 13:35 Uhr
Partenkirchener Dreitorspitze - 2633 m - 14:40 Uhr
Abmarsch - 15:04 Uhr
Meilerhütte - 2375 m - 15:43 Uhr
Schachen - 1866 m - 16:37 Uhr
Abmarsch - 16:50 Uhr
Abzweigung zur Oberreintalhütte - 1420 m - 17:31 Uhr
Abzweigung zur Bockhütte - 1050 m - 18:00 Uhr
Oberes Ende der Partnachklamm - 19:05 Uhr
Bahnhof Garmisch-Partenkirchen - 710 m - 19:46 Uhr

Insgesamt etwa 36 Kilometer und 2100 Höhenmeter. Reine Gehzeit im Aufstieg etwa 05:15 Stunden, im Abstieg etwa 04:15 Stunden.