Langer Marsch
Mit dem geliehenen Auto von Johannes und Julia.
Zustieg über eine dem Anschein nach nicht häufig begangene Variante über die Schnakenhütte. Ganz okay, aber meine Freude an auf Openstreetmap vermerkten wilden Wegen ist nicht mehr so groß wie früher. Erfordert immer wieder einiges Suchen.
Am Zusammentreffen mit dem Normalweg stoße ich haargenau ein Paar, das gleichzeitig mit mir vom Parkplatz gestartet ist, dass ich aber dort direkt hinter mir gelassen habe. Sie meinen sogar, dass sie mir zu Beginn ein Stück gefolgt seien, dann aber wieder umgekehrt sind. Trotzdem und trotz meines höheren Tempos kommen wir gleichzeitig an. Von einer Abkürzung kann man bei meiner Variante also nicht sprechen.
Bis zur Abzweigung zur Schöttelkarspitze zieht es sich dann doch ein bisschen und ist für meinen Geschmack auch etwas zu gut frequentiert, auch wenn ich damit natürlich gerechnet habe. Am Gipfel ist wegen fliegender Insekten kaum eine Rast möglich. Wahrscheinlich Ameisen.
Von der Schöttelkarspitze bis zur Soiernspitze dann deutlich einsamer. Aber auch nicht gerade kurz. Hier wären Laufschuhe das richtige Werkzeug. Ich trage aber meine halbschweren Bollerschuhe.
An der Soiernspitze viele Leute und noch mehr fliegende Insekten, so dass ich nur einen schnellen Apfel vertilge und das Knoppers schon wieder to go konsumiere.
Wenn die Höhenmeter über eine so lange Zeit verteilt sind und ich sie so langsam gehe wie heute, dann geht das doch noch ganz gut. Ich könnte jetzt auch noch ein paar mehr machen.
Den südseitigen Abstieg hatte ich als steil, schottrig und ätzend in Erinnerung. Er ist in Wirklichkeit aber sehr angenehm, hat eine perfekte Steigung und ist sehr bequem gangbar. Im unteren Teil ist der Abstiegsweg sehr schön. Ich fühle mich wirklich noch unerwartet frisch. Das lässt mich hoffen, dass größere Touren doch noch nicht völlig außer Reichweite sind. Ich bekomme auch gleich wieder Lust auf Training, Marschieren, lange Touren. Und keine Menschenseele hier auf dem Abstiegsweg.
Kurz vor der Vereineralm geht mein Wasser zur Neige. Dort gibt es einen Brunnen, der zwar mit »Kein Trinkwasser« beschriftet ist, aber das hat ja sicher bloß Haftungsgründe.
Statt die ganze Forststraße rauszulatschen, wähle ich die Variante über den Jägersteig auf der anderen Talseite. Der ist anfangs abschnittsweise etwas matschig und ich befürchte schon, mich wieder auf eine OSM-Spezialvariante eingelassen zu haben, erweist sich dann aber doch als schön und ist auch markiert.
Nach 08:15 Stunden bin ich zurück am Auto. Insgesamt 1900 Höhenmeter und 25 km.