Im Schatten noch Winter

Ungeplant anstrengende Tour mit Nina bei schönem Wetter.

Da die Schneelage in tiefen Lagen sehr mickrig ist, hoffen Nina und ich, bei einem südseitigen Anstieg auf einen niedrigen Berg ohne viel Schneestapfen durchzukommen. Tatsächlich erreichen wir den Osterfeuerkopf ohne Schneekontakt. Da die Tour bis hier aber sehr kurz war und der sich anschließende Rücken schön ist, beschließen wir, noch ein Stück weiter in Richtung Ölrain und Hirschberg zu wandern. Auch hier geht es zunächst weitgehend schneefrei und wenig schlammig.

Ein Stück vor dem Sattel zwischen Ölrain und Hirschberg lasse ich mich aus Neugier durch Wegspuren nach rechts vom Rücken fortleiten. Dadurch geraten wir in einen Graben, in dem nun doch einiger Schnee liegt. Die Geländeform ist unter Lawinengesichtspunkten ungünstig. Wir haben keine LWS-Ausrüstung bei uns. Mit Abstand und unter bestmöglicher Ausnutzung von Bäumen, Felsen und aperen Bereichen stapfen wir einen steilen Waldhang nach links hinauf auf den Rücken, den wir schließlich kurz unterhalb des Ölrain erreichen.

Ab dem Ölrain liegt endgültig Schnee. Den nordseitigen Anstieg auf den Hirschberg lassen wir unter diesen Umständen aus. Nach einigem Gestapfe erreichen wir die Forststraße, von der ich aus irgendeinem Grund angenommen habe, dass sie geräumt ist. Ist sie aber nicht. Also wird weiter gestapft durch knapp knietiefen Schnee. Den abkürzenden Steig, den ich im Sommer laufe, nehmen wir nicht, da er uns bei dem Schnee zu unangenehm und auch heikel erscheint. Auf der Forstraße gibt es Spuren eines anderen Begehers, der aber sehr große Schritte gemacht hat. Wir können entweder versuchen, in diese Löcher zu steigen oder gleich unsere eigene Spur anlegen, was meist einfacher ist. Wenigstens haben wir Stöcke, was der Vorgeher nicht hatte. Die Forststraße ist lang und der Schnee reicht sehr sehr weit hinunter. Aber irgendwann erreichen wir dann doch das Auto.

Insgesamt etwa 1000 Höhenmeter und 18 Kilometer.