Herbstwind

Klettertour
Ammergauer Alpen
1000 Hm
Geiselstein
1884 m

Begehung der Route »Herbstwind« mit Juli. Anhaltende fantastische Kletterei fast ohne Leerlauf. Wahrscheinlich die schönste Tour, die ich bisher geklettert bin. Alles onsight.

Nach gemütlich spätem Start und langer Anfahrt besorgen wir uns am Parkplatz in Halblech von einer anderen Seilschaft noch eine Beschreibung des Zustiegs. Dann starten wir mit den Rädern, die starke Juli mit ihrem normalen Stadtrad mit wenigen Gängen. Nach der Radetappe folgt noch ein Zustieg zu Fuß. Erst um elf sind wir am Einstieg. Aber die Tage sind ja lang.

1. SL, 25 m, 2-3, Juli

2. SL, 40 m, 6, Daniel: Geil.

3. SL, 40 m, 4, Juli

4. SL, 30 m, 6, Daniel: Die Abzweigung nach rechts übersehe ich zuerst, aber die Normalhaken zeigen mir an, dass ich falsch bin.

5. SL, 35 m, 5+, Daniel

6. SL, 35 m, 5, Juli: Kurz über dem Stand verläuft sie sich in eine kreuzende Route und muss die Platte wieder abklettern.

7. SL, 20 m, 7-, Daniel: Steile Wasserrillen, die ausreichend Griff- und Trittmöglichkeiten bieten. Gar nicht so schwer.

8. SL, 25 m, 6+, Daniel

9. SL, 45 m, 6-, Daniel: Der Kamin. Mit Rucksack. Harte Arbeit. Zwischendrin auch mal scheinbar ausweglose Situationen. Stürzen möchte man zwischen diesen harten, engen, rauhen Wänden jedenfalls nicht.

10. SL, 20 m, 6, Daniel: Auf der Suche nach dem nächsten Haken erklimme ich eine Wand. Oben endet der Berg aber. Also klettere ich etwa fünf Meter im sechsten Grat wieder ab. Die Wand wird nach rechts bis zum Stand in einer Scharte umgangen. Von dort erkenne ich, dass es auch obenrum gegangen wäre.

11. SL, 35 m, 5, Daniel: Ich mache Stand an zwei Latschen am Gipfel eines Grasbuckels. Das ist ein paar Meter zu früh.

12. SL, 25 m, 2, Daniel

13. SL, 45 m, 6-, Daniel: Ich will eigentlich die Variante 7- klettern, kann aber nicht erkennen, wie diese verläuft.

14. SL, 35 m, 3, Daniel

Da der Weg zum Hauptgipfel irgendwie unangenehm aussieht, schließen wir noch eine weitere Seillänge bis zum Gipfelkreuz an, wobei das Seil nicht ganz langt. Da die Kletterei aber ohnehin easy ist, kommt Juli einfach nach.

Am Gipfel ist es bereits 19:30 Uhr. Wir haben keine Eile und brotzeiten erst einmal. Dann machen wir uns auf die Suche nach dem Abstieg. Unsere Beschreibung verstehen wir so, dass der Normalweg mit IIer-Stellen vom Gipfel nach Westen verläuft. Tatsächlich kann man vom Gipfel in Richtung Westen einige Meter in überschaubarer Schwierigkeit abklettern. Dort finden sich verschiedene Haken und Ringe. Klare Wegspuren oder Markierungen sind nicht zu erkennen. Der weitere Verlauf ist unklar. In alle Richtungen bricht es ziemlich steil ab. Nach II sieht das nicht aus. Mehrmals steigen wir ab und wieder auf. Schließlich entscheiden wir uns, über eine westseitig erkennbare Kletterroute mit großen Standringen in Richtung eines Sattels und eines unten erkennbaren Wegs abzuseilen. Sicherheitshalber nutzen wir jeden Ring und machen so etwa fünf kurze Abseiler, die alle problemlos klappen. Um kurz vor 21:00 Uhr stehen wir am Normalweg, der, wie wir später erfahren, vom Sattel zwischen Vor- und Hauptgipfel abgeht.

Während des weiteren Abstiegs geht die Sonne langsam unter. Gegen 22:00 Uhr erreichen wir die Räder. In völligem Frieden rollen wir bei noch immer ausreichender Helligkeit hinab zum Auto. Ein schöner Tag.