Überschreitung der Lavarella

Benjamin und ich haben uns für vier Nächte auf der Faneshütte einquartiert. Im Vorjahr hat Benjamin auf der benachbarten Lavarellahütte einige Tage bei Traumbedingungen genossen. Dieses Jahr ist die Schneelage leider deutlich dürftiger. Obendrein ist auch die Wettervorhersage nicht allzu vielversprechend.

Der heutige Tag jedoch bietet noch uneingeschränkt gutes Wetter. Daher beginnen wir gleich mit einem der Schaustücke dieses Tourengebiets, der Überschreitung der Lavarella von Süden aus dem Kar »Busc da Stlii« nach Norden ins Paromtal.

Bis zum oberen Ende des Kars ist der Weg einfach. Ein Stück steigen wir noch auf Ski bergan, dann kommen die Latten an den Rucksack. Das letzte Steilstück zum Gipfelgrat gehen wir wohl auf ungeschickter Route an. Steiler und steiler wird der Schnee, was zuletzt etwas gruselig ist und einen beherzten Einsatz des Pickels erfordert. Dann ist der flache Grat erreicht, der bequem zum Gipfel leitet.

Der konvexe nördliche Gipfelhang ist von oben schlecht einsehbar und bricht irgendwann steil ins Paromtal ab. Ich traue meinen Skikünsten nicht ausreichend und steige ihn zu Fuß ab. Benjamin fährt mit dem Pickel in der Hand. Beides erweist sich als ziemlich übertriebene Vorsicht. Der Hang ist harmlos und die Verhältnisse sind gut. Etwas hakeliger sind die folgenden Meter am sich verengenden Grat, bis wir rechts steil ins Paromtal einfahren können. Durch besten Schnee cruisen wir hinab, bis Benjamin sein Snowboard im flacheren Gelände wieder tragen muss.

Rifugio Fanes - 2060 m - 08:04 Uhr
Lavarella - 3055 m - 11:47 Uhr
Abmarsch - 12:18 Uhr
Rifugio Fanes - 2060 m - 13:42 Uhr

Etwa 1100 Höhenmeter.